Widerstände

Widerstände gibt es in verschiedenen Bauformen und mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die wichtigsten davon sind Spannungsfestigkeit und Leistung. Um nicht durcheinander zu kommen, halte ich nur folgende Typen auf Lager:

  • 0,5W Metallfilm 1% 350V
  • 2W Metalloxifilm 1% 500V
  • 5 und 10W Draht 5% 500V

Und ein paar Sondertypen, die es bei meinem Versender nicht in der gewünschten Ausführung gibt. Im Bild ein 5W Metalloxidfilm 1% und ein Leistunswiderstand mit 25W.

Die Farbringe dienen der Angabe des Widerstandswertes. Hier ein Link zu einem Rechner.
Bei Parallelschaltung zweier gleicher Widerstände halbiert sich der Widerstand, die Leistung verdoppelt sich. Als Formel: 1/Rges = 1/R1 + 1/R2 + 1/R3 ....

Bei Reihenschaltung zweier gleicher Widerstände addiert sich der Widerstand, die Spannungsfestigkeit verdoppelt sich. Als Formel:  Rges = R1 + R2 + R3 ...

Im Bild einige gängige Schaltzeichen für Widerstand und Potentiometer.

Potentiometer sind veränderbare Widerstände. Im Inneren befindet sich zwischen den Endanschlüssen eine kohlehaltige Schicht, die den Nennwert als Widerstand hat. Der mittlere Anschluss führt zu einem Schleifer, der die Bahn an beliebigen Punkten abgreifen kann.

Der Widerstandswert auf der Kohlebahn kann linear (B), logarithmisch (A) oder umgekehrt logarithmisch (C) ansteigen. Deshalb unterscheidet man auch die Potis in diese Kategorien. Vorsicht bei den Bezeichnungen A/B/C, die sind nicht genormt. Die Angabe oben gilt für Europa.

Welcher Anschluss ist nun welcher ... im Schaltbild kann das etwas verwirren. Deshalb sind die Anschlüsse als A Anfang (1), S Schleifer (2) und E Ende (3) zugeordnent. Bisweilen werden auch Zahlen angegeben, wie im Text vermerkt.

Bei den Widerständen werden gerne CC Widerstände, auch Carbon Comp genannt, als das Maß der Dinge dargestellt. Sie haben große Toleranzen, verändern ihren Wert nach Temperatur und Alter und rauschen mächtig. Inzwischen werden sie wieder für die Bauteiljünger produziert ... zu saftigen Preisen.
Ich besitze ein paar Werte und verwende sie ab und zu  - nur zur historisch korrekten Reparatur von alten Geräten.

Kondensatoren

Kondensatoren gibt es in vielen verschiedenen Arten und Bauformen. Die Begriffe dazu sind verwirrend und auf die Schnelle nicht zu überblicken. Auch nicht die jeweiligen Eigenschaften. Für unseren Bedarf kann man sich aufgrund der Spannungen, der Bauform, der Verfügbarkeit und der „Gewohnheit“ auf wenige Typen begrenzen. Bei der Wahl eines Kondensators ist es ratsam, axiale Typen und kleine Bauformen mit langen Anschlussdrähten zu wählen. Die Einheit für Kapazität ist das Farad. Aber wir verwenden nur Bauteile mit Bruchteilen dieses Werts.

1F Farad (F) = 1 000 000 uF Microfarad (MFD) = 1000 000 000 nF Nanofarad = 1000 000 000 000 pF (MMFD)

Am einfachsten ordnen wir nach der Kapazität.
Im Pikofaradbereich verwenden wir Keramikschichtkondensatoren oder vorzugsweise die hochwertigeren Glimmerkondensatoren, "SilverMica" genannt. Im Nanofaradbereich sind es Folienkondensatoren und im Mikrofaradbereich sind es dann Elektrolytkondensatoren, die eine Polung aufweisen.

Im Bild die Schaltzeichen für Kondensatoren.
Kondensator, gepolter Elektrolytkondensator und bipolarer Elektrolytkondensator.

Beim Elektrolytkondensator ist das US Schaltungszeichen beigefügt, weil es oft verwendet wird. Auch ohne das + Zeichen.

Die Bezeichnungen auf den Bauteilen werden unterschiedlich gehandhabt.

Mit Einheit
Das Symbol wird ab und zu als Komma verwendet: Im Bild "0,47uF" und "n47", das sind 0,47n und 470p.

Ohne Einheit
Wenn keine Einheit draufsteht, sind es pF. Ist aber ein Komma drauf, sind es meist "uF". Also ".1" und "0,1" bedeutet 0,1uF. Im Bild 33p und 0,1u also 100n.

Mit Code
Die Zahl besteht aus drei Stellen. Die ersten beiden geben einen Wert in Pikofarad an, die letzte die Zahl der Nullen. Wenn die letzte Zahl bei der dreistelligen Angabe eine Null ist, kann man direkt ablesen. Kleinere Werte werden auch zweistellig. Die Toleranz kann in Buchstaben angegeben werden (K ist 10%, J= 5%, F=1%). Im Bild "104" mit 100n und ein Silvermica (SM) mit 500p. Die Spannungsfestigkeit ist meist eindeutig.

Codes

Bei Parallelschaltung addieren sich die Kapazitäten der Kondensatoren.
Formel: Cges= C1 + C2 + C3....
Bei Reihenschaltung zweier gleicher Kondensatoren halbiert sich die Kapazität, die Spannungfestigkeit verdoppelt sich.
Formel: 1/Cges = 1/C1 + 1/C2 + 1/C3 ...

Im Bild einige heilige Bauteile. Mallory (inzwischen weiß), Orange Drop, Sozo und ein Jupiter. Alles teure Bauteile, die keinen Vorteil haben. Ich mag die axialen gelben "Turbular" oder ähnliche. Die technisch besten sind z.B. die roten Xicon Polypropylen.

Kondensatoren speichern Energie und können Lebensgefahr bedeuten. Ich bin immer wieder erstaunt, was selbst ein kleiner Kondensator für einen Blitz beim Kurzschluss herbringt. Mir hat mal ein 47uF Kondensator ein blutendes "Loch" in die Fingerspitze gebruzzelt, weil ich ihn !geladen! aus dem Papierkorb fischte. Wer Kinder hat ..... noch mehr aufpassen.

Röhren

Über Röhren kann man viele Bücher schreiben, hier nur ein paar Infos. In den letzten Jahren sind viele Typen wieder neu aufgelegt worden, den Hype um NOS Röhren kann man sich also sparen, eine neue Röhre ist günstig und gut. Mit JJ / Tesla Röhren hatte ich fast nie einen Ausfall oder Probleme mit Geräuschen, auch sind sie elektrisch enorm robust. Auch EH oder Sovtek sind mir nicht negativ aufgefallen.

Oktalröhren

Im Bild verschiedene Oktalröhren, leider ist keine Vorstufenröhre dabei. Interessant ist z.B. die 6SL7 als V1 für Harp, die in etwa zwischen 12AT7 und 5751 liegt.

Hier nun ein Gleichrichter 5Y3GT, ein Siliziumgleichrichter mit Dämpfungswiderstand GZ34, eine alte RCA 6V6, eine Sovtec 5881/ 6L6, eine Brown Base KT66 und eine KT66 von JJ.

Röhre bei 250V (OT) Heizstrom Verlustleistung
6V6 4,5k 0,5 A 14W
6L6GC 2k 0,9 A 30W
KT66 2,5k 1,3 A 25W
EL84 5,2k 0,75 A 12W

Interessant ist die Bestimmung der Ausgangsimpedanz um die richtigen Pins des Ausgangsübertragers zu wählen. Dazu quadriert man die Anodenspannung in Volt und teilt durch die Verlustleistung. Im Beispiel bei der 6V6 wäre das 250^2/14 und man erhält 4464, also 4,5k.

Novalröhren

Bei den Novalröhren in der oberen Reihe eine Sammlung von Doppeltrioden, aufsteigend vom Verstärkungsgrad. TT12AU7, EH12AY7, TT12AT7, JJ5751, JJ12AX7 und eine JJ ECC803, eine AX mit längeren Blechen für mehr Fundament.

In der unteren Reihe ein Gleichrichter JJ EZ81, ein Vorstufenpentode EF 86 und eine Endstufenpentode EL84.

Röhre (div. Bezeichnungen) Gainfaktor
12AX7 ECC83 7025 100
-- -- 5751 70
12AT7 ECC81 6201 60
12AY7 -- 6072 40
12AU7 ECC82 5963 20

Pinbelegung

Transformatoren

Ein Röhrenverstärker hat mehrere Trafos. Unbedingt notwendig sind Netztrafo und Ausgangstrafo. Billige Trafos, die gerne auch mal teuer verkauft werden, sind ein steter Quell von Ärger. Gerade als DIY Anfänger würde ich Markenware nehmen. Ich hatte schon viele defekte Trafos, allesamt billige Chinaware (von Weber, TAD, Blackstar, Marshall ...). Irgendwelche Spezialtrafos oder die teuren Mercury sehe ich technisch nicht gerechtfertigt, die braucht man vielleicht bei Restaurationen oder wenn man zuviel Geld hat.

Netztrafos

Netztrafos werden oft mit PT (Powertransformer) abgekürzt. Im Bild ein Trafo von Welter mit Montagewinkel, Ringkerntrafos von TubeTown und ein gekapselter Trafo von Hammond. Die Netztrafos stellen die notwendigen Spannungen zur Verfügung. Ich mag die Ringkerne! Leicht, stark und wenig Ärger mit Brumm. Für Fendertypen nehme ich die Hammond, da gab es noch nie Probleme.

Dies ist der einfachste und modernsteTrafo. Man braucht einen Brückengleichrichter (Silizium). Diese Version ist nicht weniger gut als die (veralteten) Versionen mit Mittelabgriff. Diese brauchte man früher, weil die Diodenröhren viel Aufwand und Verlust bedeuteten, so dass man mit zwei Dioden auskommen musste.

Der Trafo nochmal mit Mittenabgriff. Hier kann man mit zwei Dioden gleichrichten. Dieser Trafo erlaubt aber nur den Einsatz eines Röhrengleichrichters (und natürlich Siliziumdioden) mit 6,3V Heizung (z.B.: EZ81).

Nun das volle Programm. Die Hochspannung (HT oder HV abgekürzt) mit Mittelabgriff. Man kann durch die 5V Heizwicklung beliebige Gleichrichterröhren (natürlich auch Silizium)verwenden. Der -50V Abgriff wird für viele "fixed bias" Schaltungen benötigt (kann aber auch durch eine kleine Schaltung ersetzt werden, wenn er fehlen sollte). Die Farben entsprechen den gängigen Kabelfarben.

Ausgangsübertrager

Ausgangsübertrager werden mit OT (Outputtransformer) abgekürzt. Links im Bild ein 8W SE Trafo, rechts ein 15W PP Trafo. Man sieht schon, dass SE und Leichtbau nicht zusammengehen. Der kleine in der Mitte ist auch ein Ausgangstrafo, 3,5W für eine Reverbspirale. Ein Ausgangstrafo wandelt die hohe Spannung in der Röhre in eine niedrigere Spannung (dafür stärkerer Strom) für den Speaker um.

Es gibt auch Übertrager für die 100V Technik PA Systeme (Schule/Kirche), diese sind aber anders aufgebaut und prinzipiell hier nicht zu verwenden. Man erkennt sie daran, dass die Abgriffe mit Wattzahlen markiert sind.

Hier die Spezifikation aus dem Hammond pdf für den 125CSE. Man kann diesen SE Trafo relativ universell einsetzen. Wenn wir eine 6V6 haben und die Anodenspannung im normalen Bereich bis etwa 300V liegt, so gehen wir davon aus, dass wir 5k primär haben (auch wenn es rechnerisch ein wenig mehr sind), was für einen 8Ohm Speaker die Kabel sw und gelb bedeuten würde.

Hier die Spezifikation aus dem Hammond pdf für den 1750E, den Trafo für 15W PP für Harp, die VErsion mit nur einem Abgriff sekundär. 2x6V6 auf einen 8 Ohm Speaker.

Drossel (Choke)

Drosseln verwendet man im Netzteil. Sie befinden sich zwischen dem ersten und dem zweiten Elko statt einem Widerstand. Spulen haben einen großen Wechselstromwiderstand bei kleinem Gleichstromwiderstand und filtern so den Brumm heraus. Vor allem in Verstärkern mit Federhall ein Muss.