Der Bluesman SE

Dieser Amp ist der Nachfolger des Poor Bluesmans. Die Essenz aus allen SE Amps, die ich nun so gebaut und umgebaut habe. Kein Voodoo, einfache Schaltung, konsequent aufgebaut. Er kann relativ clean eingestellt werden, aber auch singend. Manche Spieler wollen mehr Zerre, einfach eine AX reinstecken, die Mitten hoch, Höhen raus.... das geht alles. Die Entwicklung ist nun abgeschlossen, es wird keine neuen Bluesmänner SE geben.

Features

Es ist nicht viel Platz in dieser Hütte, die ist randvoll. Das war Vorgabe. Trotzdem gibt es einen vollen Tonestack, einen Gainwahschalter und einen regelbaren Lineout. Man kann FX Geräte hinten ins Chassis kletten, eine Buchse zum Einschleifen und eine 9V Versorgung ist vorhanden. Die Endstufe mit einer 6L6 SE bringt etwa 15W Musikleistung. 

Platzsparend ist Lampe und Schalter in einem. Ich weiß, Kaffeemaschine, aber es vereinfacht die Sache spürbar. Auch wenn manche sich von einem "pilot light" mehr "vintage vibe" versprechen, es macht Sinn. Der Verstärker wiegt 8,5kg und ist laut genug für viele Anwendungen.

Sound

Fritz mit "Rocker"

Fritz mit "Last Night"

"Juke" hat sich einen SE gebaut

Da legt Fritz doch gleich nach

Und ein Solo von Wolfgang

Ressourcen / Downloads

Hier folgen die Pläne und Anleitungen als einzelne Downloads

Vorüberlegungen

Ein SE Amp hat einen eigenen Klang, der für manche Situationen sogar gefälliger als die PP Variante sein kann. Aber Leistung macht sich bei SE (single ended) sofort in überproportionaler Gewichtszunahme bemerkbar, also sind wir nach oben begrenzt. Wo ist also der Königsweg?

Speaker
Mit 8" kommt man einfach nur schlecht hin, zu wenig Volumen. Und 12" ist groß, zu träge und neigt zu Feedback, also setzen wir 10". Als Speaker hatte ich zuerst einen Eminence 1028k im Auge, aber der WGS Veteran gefällt mir besser. Er hat den vintage Ton der Jensens, keine nervigen Höhen und wirkt kraftvoll wie manch Zwölfer. Ein klanglich sehr sehr ähnlicher Kandidat wäre der Weber 10A125O mit etwas weniger Druck und vielleicht mehr Zerre untenrum. Auch eine gute Wahl - aber der passt da nicht rein.

Trafos / Endröhre
Wieviel Gewicht investiere ich? Wieviel Leistung lohnt? Die Röhre ist fast schon gegeben, eine 6L6 muss es sein. Als beste Lösung dazu schien mir erst der T50 mit 125DSE. Aber das wäre eine Zwischenlösung, die weder besonders leicht noch lauter als 5W ist. Wenn dann ordentlich, also 600g mehr ... T56 und 125ESE. Ich habe nun ordenlich Anodenspannung und 12V für Spielereien! Trafos, Speaker, Röhren, ... alles wird voll genutzt.

Features
Ich habe so einiges probiert, und einiges ist rausgeflogen. Geblieben sind die 9V und eine Buchse, mit der man einen Bodentreter vor dem Amp im Cabinet integrieren kann. Dazu ein regelbarer und korrigierter Lineout sowie eine Möglichkeit, den Charakter in der Vorstufe und in der Endstufe zu verändern. Diese Schalter können fix ausgelegt werden oder mit Trimmern in der Wirkung variiert werden. Das ist manchmal recht hilfreich. Die Wünsche der Spieler sind recht unterschiedlich.

Das Board

Da ich die Features nie als unverrückbar in Stein gemeißelt sehe, ist hier ein beispielhafter Plan, den jeder für sich anpassen kann. Er hat sich über die Zeit entwickelt und kann so als bewährt übernommen werden.

Versionsupdate 1.6 von 04.2016: Historie: Plan V1.4/1.5

Für den Aufbau hat Mario bei seinem Projekt eine Stückliste gemacht, mithilfe deren man bei TubeTown einkaufen kann. Die bezieht sich noch auf die Version 1.4 bzw. 1.5, also die beiden Trimmer weglassen und einen 4,7k Widerstand dazu.

Zuerst sägt man sich eine Platine aus 2mm Hartpapiermontageplatte oder Glasfaser auf 55x255mm (früher stand hier 260mm, aber das wird eng - es gibt keine Probleme mit der Schablone) zurecht. Das geht mit der Kreissäge recht gut, wenn man was unterlegt, das "mitgeschnitten wird" und achtet darauf, dass es keine Vibrationen gibt. Dann druckt man das folgende Bild aus - es muss ca. 55mm Höhe haben - und klebt es z.B. mit Tesafilm an den Rändern auf den Platinenrohling.

Dannach bohrt man die Löcher mit 3,2mm durch. Die Faserplatte soll Ausbrüche verhindern, z.B. bei Hartpapier. Im Bild habe ich statt der Papierschablone eine feste Schablone verwendet. Das ist nicht nötig. Auch sind meine Platinen noch nicht auf die endgültig Länge zugeschnitten, nicht wundern.

Die Schraubenlöcher bohren wir mit 3,5 oder 4 mm nach, sonst werden sie auch mit zugenietet, denn sobald die Schablone abgezogen ist, sehen alle Löcher gleich aus.

Im Bild habe ich sie nachträglich gebohrt. Nur für die Genauhinschauer!

Man kann sicher auch 5mm Nieten aus dem Baumarkt nehmen, aber mir sind die 3mm Nieten aus dem Fachhandel lieber, auch wenn sie verhältnismäßig teuer sind. Ich niete auf einem Buchenklotz mit einem Körner. Nicht so brutal draufhauen, das kann die Platine beschädigen. Wenn man hinterher schüttelt, darf nichts scheppern. Das reicht.

Jetzt werden die Bauteile eingelötet. Dabei empfiehlt es sich, die Werte nachzumessen. Auch wenn nur eins von 1000 Bauteilen mal defekt ist, man sucht später bis zur Verzweiflung.

Den Elko der Endstufenkathode setzen wir etwas hoch, damit er nicht von den Widerständen gebraten wird. Die beiden 5W sind großzügig ausgelegt, da braucht man sich keine Sorgen machen.

Es gibt keine Verbindungen oder Teile auf der Unterseite. So ist die Schaltung immer ersichtlich und man kann leicht Modifikationen durchführen. Wer genau hinsieht, wird vielleicht erkennen, dass der letzte Netzteilelko nur 10uF hat, der passte schöner und die Kapazität reicht.

Und so erhalten wir nach kurzer Zeit ein fertiges Board. Die Kondensatoren im 9V Netzteil sind stark überdimensioniert, aber so sind Verwechslungen nicht möglich und alle Teile können bei einem Versender erworben werden. Den Link zur Stückliste findet sich oben beim Schaltplan.

Mario hat einen sehr ausführlichen Plan für die Verdrahtung gemalt und ihm mir netterweise für die Seite überlassen. Die Platine ist bei ihm etwas größer - die Potis sind von vorne gezeichet. Aber das spielt keine Rolle - man muss nicht mal umdenken, weil die Potis im Einbauzustand auf dem Kopf stehen.

In der neuen Version fehlen die Trimmer und die Kabel zu den Potis sind farblich abgesetzt. Auch ist die Verbindung der Masse von 9V und Röhrenverstärker getrennt wie es auch im Plan ist. Die Verbindung ist nicht notwendig und kann über die FX Buchse Masseschleifen erzeugen.

Historie: Version 1.4 / 1.5 als .pdf

Chassis und Verdrahtung

Das Chassis stellt für den Bastler meist die größte Hürde da, besonders, wenn ein professionelles Aussehen angestrebt wird. Ich habe 2mm Alu verwendet, das wird lasergeschnitten und gefalten, dann eloxiert und wiederum mit dem Laser beschriftet. Die Kosten liegen da bei etwa 100€ pro Chassis. Die kostenlose Zeichnung bei Interesse bitte per mail anfordern.

Günstiger geht es mit einem einfachen Alugehäuse und einem Faceplate dazu. Das kann man mit einem Laser oder einer Fräse herstellen, ich habe für das Bauteil im Bild eine Fräse benutzt. Auch hier kann man die kostenlose Zeichnung per mail anfordern.

Hier die Rückansicht für die Trafomontage. Die rote Markierung im oberen Bild zeigt dem Massepunkt, die Eloxalschicht isoliert, also sorgfältig wegschleifen. Der rote Kreis rechts soll die Lage des Trafos kennzeichnen. Ihr seht die Schrauben der Platine. Diese dürfen nicht unter der Wicklung liegen. Bei Bedarf mit einem 90° Senker auffräsen und eine M3x10 Senkkopfschrauben verwenden. Das passt dann einwandfrei.

Die Platine ist noch nicht drin. Die Schrauben halten nur die Spacer. Nun kann man die Trafos montieren. Die Durchführungen müssen mit Gummis gesichert werden. In dieser Phase würde ich schonmal prüfen, ob das Chassis am Speaker vorbei passt.

Nun muss die restliche Hardware verbaut werden. Die Lampe wie die 9V Buchse und den Sicherungshalter gegen Verdrehen sichern. Bei Bedarf die Eloxalschicht entfernen und unter die Potis passende Zahnscheiben. Hier noch ohne Kabel.

Dann den EQ verdrahten. Ich nehme nur Silikonlitze, die ist schön zu verarbeiten und man kann mit dem Lötkolben ruhig dagegenhalten ohne das was schmilzt.

Nun mit Gitterwiderständen und der FX Buchse, die den Input unterbricht. Nicht die Verbindung an der Buchse vergessen. Da sucht man später, wenn nichts geht .... denn wider Erwarten ist der Amp dann nicht lautlos sondern nur sehr leise.

Den Schalter richtigrum anschließen, das die Lampe nur leuchtet, wenn auch ON ist.

Die Endröhre. Man sieht nicht viel, das Bild steht mit Absicht auf dem Kopf. Aber vielleicht löst es ja ein Problem. Die beiden 100 Ohm Widerstände z.B. zentrieren die Heizung auf die Kathode - nicht auf Masse.

Ich markiere immer Pin 2 und 7 (Heizung) um nicht durcheinander zu kommen. Man sieht es im Bild.

Und etwa so sollte das Ergebnis aussehen. Lasst euch durch die verschiedenen Farben der Platinen nicht verwirren, ich vergesse immer Fotos zu machen. Seitlich werden später passende Holzteile eingeschraubt, auf keinen Fall offen lassen. Ein Chassis mit verschweißten Seiten ist teuerer und man kommt nach dem EInbau der Platine nicht mehr an die Schraube des Trafos (6kant verwenden, kein Imbus).

Hier die Unterseite mit Beschriftung.

Gehäusebau

Gehäuse zu bauen macht Spass und spart Geld. Das Ergebnis ist schön, leicht und beständig. Und vor allem individuell. Ich beschreibe hier mein Gehäuse, das für 1x10" und möglicht kompakt ausgelegt ist. Ich komme bei 36cm breit, 34 cm hoch, 21cm tief raus.10cm breiter macht sich im Bezug auf den Klang sicher ganz gut. Mehr bringt dann auch nichts.

Weil die Front geneigt ist:

  • Seite 19cm auf 21 cm / 34cm hoch
  • Platte oben 32 cm breit und 19 cm tief
  • Platte unten 32 cm breit und 21 cm tief
  • Leisten vorne 2x4cm x 32 mit einer Schräge
  • Leiste hinten unten 7cm x 32cm ohne Schräge
  • Deckel hinten 12cm x 31,5cm ohne Schräge
  • Baffle 31,5 cm x 29,8 cm hoch.

Weil die Plattendicken variieren, muss man immer messen und für den Einzelfall nachrechnen. Hier zwei Versionen von 9mm.

Nach dem Ablängen der 19mm Platten schneide ich den Winkel an die Seitenteile. Die Schrägen betragen etwa 4°, ich zeichne die 19 und 21 cm auf die Seitenteile und stelle die Säge danach ein (langes Lineal oder eine gerade Leiste ans Sägeblatt anlegen ....). Der Stopblock verhindert ein Verrutschen.

Für die Abschrägung der Leisten stelle ich das Sägeblatt auf den Winkel, den die Seitenteile auch wirklich haben. In diesem Fall knapp 4°.

Jetzt alle Platten mit Winkel sägen. Dazu muss das Material schon grob hergerichtet sein. Am besten sofort die jeweils schräge Seite markieren, man sieht es bei 9mm kaum.

Dann Verleimen, im Bild die untere Seite.

Ich hab 19mm 3schichtplatte und 9mm Multiplex verwandt und je zweimal geschraubt. Leimholz kann man an der Stirnseite nur schlecht leimen, also Zinken sägen, Lamellos, oder mehrere Schrauben verwenden. Nach dem Aufbau ggf. den Winkel korrigieren und wirklich trocknen lassen.

Jetzt muss der Ausschnitt rein. Die Ecken bohrt man mit einem 35er Forstner, dabei unten ein Abfallstück gegenklemmen, damit nichts ausfranst. Dann mit der Stichsäge beisägen und ggf. mit einer groben Feile verputzen. Man kann sich auch eine Frässchablone machen .... aber für einmal eher nicht.

Beim Fräsen der Kanten die Fräse auf den Seitenteilen aufliegen lassen und "gegenläufig" fräsen. Die Ecken hinten am Chassis spitz lassen!

Man kann auch mit dem Hobel die Ecken abziehen und rundschleifen, wenn man keinen Abrundfräser hat.

Die Befestigungslöcher für das Baffleboard bohre ich in das Cabinet mit 30mm rein, 14mm runter und mit 5mm Holzbohrer. Ich hab ne Schablone, die sich rentiert.

Jetzt noch das "Baffle", die Abmessungen kann man dem Bild entnehmen.

Dass die Bespannung nicht klappert, setzt man Leisten auf das Board. Ich nehme 3mm x 20mm. Für die Schraubenlöcher schlage ich M4 Muttern ein. Versenken ist nicht notwendig. Passende Schrauben wären M4x16. Dann wird alles schwarz eingefärbt, damit nichts durchscheint. Die Schrauben an der Spitze mit Edding anmalen.

Dann klemme ich das Board mit Zwingen (durch das Loch des Speakers, ausmitteln nicht vergessen) fest und bohre die Befestigungslöcher durch. So habe ich später keinen Dreck.

 

Das Bespannen ist ein wenig Übung. Ich fange in der Mitte an, gehe zu den Ecken ... Gefühlssache. Getackert wird mit 8mm Klammern. Ein ordentlicher Tacker ist von Vorteil. Ich tackere auch oben und unten auf der Front - das geht für mich besser.

Der Tweed Bezug

Tweed lässt sich gut verarbeiten und ist robust. Ich versiegle, naja, das ist das falsche Wort, ich pinsle ein paar Lagen dunkleren Schellack drauf. Das sieht gut aus, nimmt aber auch schnell Patina an. Ich halte das für einen Vorteil, wer will schon aussehen, wie ein Anfänger :-).

Die Randstreifen machen viel Messarbeit überflüssig. Auf dem Foto hier steht auf dem breiten Streifen 11cm, später evtl. mal 12cm ... das ist beim SE egal. Der Holzwinkel dient später dazu, im Abstand von 32mm den Tweed der Seitenteile zu beschneiden. Den Fön nicht zu lange verwenden. Nur kurz den Stoff beim Aufziehen ein wenig geschmeidig machen.

Der Tweed ist nicht immer im Musterverlauf geschnitten. Dies sollte man zumindest prüfen.

Hier ein mögliches Schnittmuster. So geschnitten läuft das Muster von links oben nach rechts unten. Die Zahlen sind die Randbreiten. Die Flächen habe ich direkt vom Gehäuse abgenommen, durch Draufstellen. Der Deckel hinten fehlte, und da reichen 3cm Rand für die Kanten.

Tweed und dann Holz dünn aber vollständig einpinseln - leicht antrochnen lassen - nicht zu früh andrücken, dann hält es nicht besonders und man kann sich rumärgern.

Kiste aufs Tweed stellen - das haftet schon recht gut.

Umdrehen und unter Föhnen gleichmäßig drücken, ziehen ..... etwas trocknen lassen.

Zuerst die 4 senkrechten Schnitte durchführen.

An den Ecken schneide ich zuerst den senkrechten Teil weit oben. Dann klappe ich den waagrechten Teil darüber und schneide etwas weiter unten durch beide Lagen. Immer von der Ecke her schneiden. Scharfes Messer benutzen! Beim Zuschneiden eine neue Klinge und beim Beziehen nochmal.

Den Überstand in der Mitte entfernen. Nicht rumschnipseln.

Rundrum Kleber auftragen, lüften, mit Fön andrücken. Auf die Ecke mit der Handfläche schlagen, bis alles schön eben ist. Evtl. auf der Schnittkante nachschneiden und Streifen entnehmen. Das geht gut von der Hand.

Den Überstand mit der Schablone (32mm) abschneiden. Da hab ich schon wüsten Unfug gesehen.

Cabinet auf den Boden stellen. Der Tweed ist so breit, wie die lichte Weite. Überstand und Holz mit Kleber einstreichen - lüften - andrücken.

Dann umdrehen und den Rest verkleben. So gehts meiner Meinung nach recht leicht, gerade zu bleiben.

Beim Deckel gehts genauso, nur die Rückseite ist schwieriger. Nachdem man die Font geklebt hat, zeichnet man den Bogen des Ausschnitts ein. Nun von der Mitte in 45° schneiden. An die Ecken eine18mm Leiste anlegen und auch im 45° Winkel (mit den 18mm Abstand vom Eck) schneiden. Da muss später nachgearbeitet werden, also nicht trödeln. Durch die Einschnitte ist das Tweed nicht so stabil, erst an den Rändern kleben, dann nach innen gehen. 

Die Ecken kann man unterschiedlich füllen. Fender klebt wild Streifen drunter. Das wird dann ein wenig bucklig. Ich nehme die weggefallenen Dreiecke von gerade und setze sie ein.

Ich hoffe das hat geholfen. Der Deckel hinten sollte keine Schwierigkeit mehr darstellen. Es geht besser als man denkt. Ich habe Leim, Sprühkleber und Pattex getestet, am besten ist der Tolexkleber von TubeTown. Und immer ablüften lassen!

Das Aufbringen von Schellack ist eine Sache von Geschmack und Erfahrung. Ich verwende einen dunkleren Schellack und löse ihn in Spiritus ... dabei habe ich kein Mischungsverhältnis, ich schaue immer, dass sich am Boden noch Schellack befindet und das Glas möglichst voll ist. Beginnen würde ich mit 2cm Blätterschellack im 200ml Glas und etwa 1/2 bis 3/4 aufgefüllt mit Spiritus. Die Soße sollte recht dunkel aussehen aber noch fein verlaufen. Im Bild sieht man den Verbrauch für einen Anstrich (das was im Glas fehlt). Man sollte auch mit dem Pinsel nicht in die Pampe am Boden kommen. Löcher erst nach dem Schellack ins Tweed machen, die stören. Als Füße vorübergeehend Schrauben eindrehen.

Nicht zu nass streichen. Wenn man eine Laufnase oder kleine dunklere "Seen" hat (was ganz normal ist) .... nicht mit dem Pinsel versuchen zu verteilen sondern mit einem Tuch oder Schwamm aufnehmen. Dabei schnell sein, Alkohol verdampft rasch. Der erste Anstrich ist der kritischste aber nicht die Panik bekommen, wenn es noch leicht fleckig ist oder sich seltsame Strukturen zeigen. Bei den weiteren Anstrichen , dann ist es eher ein streichen und wischen.

Wenn man das Glas nicht mehr öffnen kann weil es verklebt ist, den Deckel mit einem Fön kurz anwärmen (oder mit einem Brenner - dann aber nur ein paar Sekunden und vorsichtig sein). Die sanftere Methode wäre das Glas umzudrehen und in die Rinne des Deckels Spiritus zu geben.

Etwa 3 Anstriche mit einer Stunde Trocknung dazwischen geben schönen Glanz. Soll es dunkler werden, mehr Anstriche. Wird es zu dunkel, hellen Schellack nehmen.

Der Nachbau von Mario

Mario, auch bekannt als Verfasser das Harpbuchs www.harpbuch.de, war der erste, der den SE nachgebaut hat.

Ein Glück für mich, denn weil ich die Pläne ja meist "so ungefähr" zeichne (denn ich weiß ja was ich tue und was da noch hingehört ...), kann mit dieser Schlamperei nicht jeder was anfangen. Aber Mario ließ nicht locker und hinterfragte alle unklaren Stellen bis ein allgemeingültiger Plan herauskam. Preiß halt, ... ich meinte: Danke!

Hier seine schönen Bilder und auch sein Bericht zu downloaden:

Nachbau von Helmut

Fast zeitgleich zu Mario hat auch Helmut einen SE gebaut. Das Chassis ist "original" der Rest sein eigenes Werk. Hier die Bilder:

Der zweite SE von Helmut

Kurz darauf ein SE mit Reverb und paralleler Endstufenröhre ...

und der nächste SE

Hier im Gehäuse eines Epiphone. Mit diversen Spielereien.

Der Nachbau von Ingo

Aus Indien erreichen mich Bilder des Nachbaus von Ingo:

Der Bluesman SE ist fertig. Mein Freund "Guru Amp" hat die Elektronik zusammengebastelt und eine Tischlerei hat das Gehäuse gebaut. Alles unter anderen Bedingungen als in Dtl. Der Sound ist toll und finde auch das Äußere ist sehr schön geworden. Ein paar kleineren Sachen sind noch nicht fertig. Die Beschriftung für die Knöpfe ist schwierig, vielleicht mache ich das irgendwann mit einem entsprechenden Stift oder es wird hier eingraviert. Die Rückseite muss hier wegen der Geckos zu sein, d.h. ich werde eine Flightbox bauen lassen.

Der Nachbau von Christian

Nachdem ich Christian aus dem Bayerwald 2015 in Traun getroffen hatte, erreichten mich kurz darauf Fotos von seinem SE.

Diese sind aber verschollen.

Von seinem 2. Werk, dem SE für Hubert Hofherr habe ich ein Bild.

Auch hier soll noch ergänzt werden.

Der Nachbau von Franz

Eine schöne Arbeit von Franz-Josef (Mechanik) und Christian (Elektrik) aus dem Münsterland. Mich beeindruckt vor allem, wie das Blech zuerst gelocht und dann gefalten wird. Und dann passt alles - und es ist Stahl, kein Alu. Als Werkzeugfetischist sieht man da viele Details.